Publikation | Lea Schneider: Radikale Verletzbarkeit. Schreibweisen bewusster Selbstentblößung zwischen Sozialen Medien und Literaturbetrieb
News from Nov 08, 2024
Verletzbarkeit als Fähigkeit und als dezidiert politische und feministische Haltung: Diesen Ansatz verfolgt eine Reihe radikal autobiografischer Schreibweisen, die in den letzten Jahren aus den sozialen Medien in den Literaturbetrieb eingezogen sind. Anhand von Beispielen aus dem deutsch-, englisch- und chinesischsprachigen Internet beschreibt Lea Schneider Ästhetiken radikaler Verletzbarkeit, ihre medialen Affordanzen sowie die Wertungskämpfe, die sie beim Eintritt in den etablierten Literaturbetrieb auslösen – bis hin zu einer Neudefinition des Literaturbegriffs selbst. Ihr Buch Radikale Verletzbarkeit. Schreibweisen bewusster Selbstentblößung zwischen Sozialen Medien und Literaturbetrieb ist 2024 bei transcript erschienen (Open Access), in der Reihe Literatur der digitalen Gesellschaft.
Lea Schneider promovierte am EXC 2020 "Temporal Communities" und an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien. Seit 2023 ist sie dort wissenschaftliche Mitarbeiterin im Einstein-Projekt AfterWords. Positioning German Poetry in the 20th Century and Beyond, das mit der Research Area 4: "Literary Currencies" des EXC 2020 assoziiert ist. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet Lea Schneider als freie Autorin und Übersetzerin chinesischer Gegenwartsliteratur. Für ihre literarische Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt u.a. mit dem Kunstpreis Berlin.