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»Entanglements of Literature, Theatre, and Time«

Podiumsdiskussion mit Sabina Aldana, Oliver Frljić, Mazlum Nergiz und Laura Uribe, moderiert von Torsten Jost (EXC »Temporal Communities«)

Teil der Sektion »Theater bewegen« im Rahmen des Festivals »Assemblage. 60 Jahre Literatur intermedial«, einer Kooperationsveranstaltung des EXC »Temporal Communities« und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB)

Internationale Theaterschaffende diskutieren, wie Theater und Literatur im Zusammenspiel vielschichtige Zeit-Erfahrungen ermöglichen. Wie bereichern literarische Texte und Theateraufführungen unsere Perspektiven auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Vor welche Herausforderungen stellen sie unser Verständnis von Zeit? Und wie schaffen sie Bewusstsein für zeitliche Dimensionen aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen, die sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft weisen? 

International artists debate how literature and theatre interact to create multi-layered experiences of time. How do literary texts and theatre performances enrich our perspectives on the past, present and future? What challenges do they pose to our understandings of time? And how do they create awareness of temporal dimensions of current challenges that point both to the past and to the future?

Die Diskussion findet auf Englisch statt. / The discussion will be held in English.

Podiumsgespräch »Blick zurück, 1987: Perspektive Berlin. Literatur in der geteilten Stadt«
16. Juni 2023, 17.30-19.00
mit Johanna Bohley, Katja Lange-Müller und Stephan Pabst, moderiert von Cornelia Geißler und Ulrike SchneiderLL


Laura Uribe* (geb. in Mexiko 1984) ist Autorin, Theaterregisseurin und Performerin.  2019 bis 2021 war sie Teilnehmerin des internationalen Dramatiker*innenlabors »Out of Sight« am Literarischen Colloquium Berlin. Ihr während dieser Werkstatt entstandenes Stück »Campo«, das sich mit dem Verschwinden von Menschen in Mexiko befasst, wurde 2021 am Maxim Gorki Theater uraufgeführt und als Hörspiel im Deutschlandradio ausgestrahlt, wofür es als Hörspiel des Monats Juli 2022 ausgezeichnet wurde. Uribe widmet sich dem Dokumentartheater und inszenierte bisher zahlreiche Stücke, darunter CALLE AMOR, LOW COST, CAMPO, ARCHIVO VIVO, MARE NOSTRUM, PROYECTO SED und REVENGE. Ihre Stücke werden international gezeigt. Zuletzt wurde sie mit dem National System of Art Creators Stipendium ausgezeichnet, die wichtigste Anerkennung für den nationalen Werdegang von Künstler*innen in Mexiko. Während dieses Stipendiums entwickelte sie eine Tetralogie mit dem Titel: BODY, GENDER AND DISSIDENCE. Dramaturgie als Architektur des Sinns.
Gemeinsam mit Sabina Aldana bildet sie das Künstler*innenduo L.A.S. [Laboratorio de Artistas Sostenibles] / L.A.S. [Laboratory of Sustainable Artists].
*Member of SNCA, (National System of Art Creators) Mexico.

Mazlum Nergiz schreibt Prosa, Essays, Drehbücher und Theaterstücke. Im Sommer 2021 stellte er im Rahmen des Festivals »komm in den totgesagten park und schau: Cruising als kulturelle Praxis« am Literarischen Colloquium Berlin das Stück Drift in einer szenischen Lesung vor. 2022 verfasste er das Drehbuch für den Kurzfilm »Ce qui doit arriver, arrivera«. Das Theaterstück Coma wurde 2022 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Im Herbst 2023 erscheint im MÄRZ Verlag der davon adaptierte Comic in Zusammenarbeit mit Leonie Ott. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats und wird im Sommer 2023 als Hausgast im LCB wohnen und arbeiten. Für das Festival »Assemblage« wird er gemeinsam mit Laura Uribe und Sabina Aldana die Performance »Die klebrige Masse, die sich Welt nennt« entwickeln.

Oliver Frljić ist seit der Spielzeit 2022/23 Künstlerischer Co-Leiter des Berliner Maxim Gorki Theaters. Geboren 1976 in Bosnien-Herzegowina lebt und arbeitet er als Regisseur, Autor, Schauspieler und Theoretiker in Kroatien, wo er Philosophie, Religionswissenschaft und Regie studierte. Für seine Inszenierungen wurde Frljić mehrfach ausgezeichnet und zu internationalen Festivals eingeladen, u.a. 2010 mit »Mrzim istinu!« (»Ich hasse die Wahrheit!«) zu den Wiener Festwochen. Von 2014 bis 2016 war er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka. Aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik gab er im Frühjahr 2016 seinen Rücktritt bekannt. »Goяki - Alternative Für Deutschland?«, seine erste Inszenierung für das Maxim Gorki Theater, feierte im März 2018 Uraufführung. Seit der Spielzeit 2019/2020 wirkt er als Hausregisseur am Gorki. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie inszenierte er »Alles Unter Kontrolle«. Im April 2022 startete er mit »Dantons Tod / Iphigenie« eine »Kriegstrilogie« mit »Mutter Courage Und Ihre Kinder« von Bertolt Brecht als zweitem Teil. Der dritte Teil ist eine Arbeit zu Texten Heiner Müllers, »Die Schlacht«. Weitere Infos auf der Webseite des Gorki-Theaters.