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Joshua Groß: Anamorphose der Zeitlichkeit

Joshua Groß

Joshua Groß
Image Credit: Charlotte Krusche

Joshua Groß studierte Politikwissenschaften, Ökonomie und Ethik der Textkulturen. Nach zahlreichen Publikationen in Literaturzeitschriften und Independentverlagen gelang ihm 2020 mit dem Roman Flexen in Miami der literarische Durchbruch. Seine Texte kreieren poröse Realitäten und fluoreszierende Welten, in denen verschiedene Aspekte unserer postdigitalen Gegenwart verschwimmen: Autofiktionale Schriftstellerfiguren treffen auf einsame Rapper und Meeresbiologinnen und bewegen sich ebenso versiert wie verloren durch ein neongrell ausgeleuchtetes Miami, das bürgerliche Nürnberg, virtuelle Computerspielwelten und die Theoriegebäude Donna Haraways. Dabei verfließen auch die stilistischen Übergänge zwischen narrativem, poetischem und essayistischem Schreiben, wobei Groß häufig digitale Formate wie Twitter-Feeds, Perlentaucher-Rezensionen oder Gossip-Websites aufgreift. Wie der Titel seines neuesten Prosabandes von 2021 andeutet, geht es dabei nicht zuletzt um ein Entkommen aus den Aporien des digitalen Überwachungskapitalismus. Anstelle von eintönigen und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen imaginiert Groß immer wieder neue Formen symbiontischer Kollaboration zwischen Mensch, Tier und Maschine. Ein aus seinen eigentlichen Funktionszusammenhängen entlassener Roboterarm wird so vielleicht auch zur Allegorie befreiter literarischer Arbeit.

In seinem Beitrag experimentiert Groß mit dem Format der Online-Umfrage: "Wie sicher verwahrst du deine Bankdaten? Finde es bei unserer kostenlosen Online-Umfrage heraus!" Der Text wurde bis zum 15.11. hier zur Verfügung gestellt und wurde am 15. Oktober 2021 vom Autor gelesen.

Der Beitrag von Joshua Groß war vom 15.10.-15.11.2021 auf dieser Seite zu lesen.

PW