Springe direkt zu Inhalt

Ad plures ire: Über literarische Antizipation nach Walter Benjamin

Monograph

Monograph

Simon Godart – 2022

Dass Literatur uns auch über Jahrhunderte hinweg noch erreicht, ist nicht allein unser Verdienst. Unsere heutige Rezeption korrespondiert mit einer vergangenen Antizipation, die in die Texte eingeschrieben ist. Literarische Kommunikation findet zwischen den Zeiten statt und erzeugt ein Kollektiv, sie spricht zu einem Wir, das sie vorwegnehmen muss und doch nur erwarten kann. "'Ad plures ire' hieß bei den Lateinern sterben", erinnert uns Walter Benjamin und verhilft dem Euphemismus zu einem unvorhergesehenen Nachleben. Zu den Vielen gehen beschönigt nicht mehr den Tod, sondern wird zum Sinnbild ästhetischer und philologischer Erfahrung. Diese Vielen bilden ein Kollektiv der Verstorbenen, die sich durch die Schrift noch weiter an uns wenden, zu uns sprechen und uns erwarten. Die hier versammelten Essays versuchen, diesem Kollektiv anhand von Ovid, Montaigne, Lacan und schließlich Benjamin nachzugehen und seine Hartnäckigkeit zu beschreiben. Die Rezeption korrespondiert mit der literarischen Antizipation, der – unmöglichen und doch notwendigen – Vorwegnahme der vielen kommenden Lektüren, die jeder Text mit sich bringt.

Title
Ad plures ire: Über literarische Antizipation nach Walter Benjamin
Publisher
Passagen
Location
Vienna
Keywords
Monograph; RA 3: Future Perfect
Date
2022
Appeared in
Passagen Philosophie [Publication Series]
Type
Text
Coverage
This publication is the result of work carried out in Research Area 3: Future Perfect.
How to cite:
Simon Godart. Ad plures ire: Über literarische Antizipation nach Walter Benjamin. Passagen Philosophie. Wien: Passagen, 2022.