Die Materialität von Schriftlichkeit – Bibliothek und Forschung im Dialog
Dreißig Jahre nach der programmatischen Tagung Materialität der Kommunikation hat sich die textuelle Materialitätsforschung als wissenschaftliches Paradigma institutionalisiert. Um die inzwischen kaum mehr zu überschauende Vielfalt an Forschungsansätzen, die beschriftete Artefakte jenseits der Dichotomie von Trägersubstanz und semiotischer Ebene in ihrer Dinghaftigkeit in den Blick nehmen, über Sparten- und Disziplingrenzen hinweg auszuloten, soll die 2014 initiierte Vortragsreihe Die Materialität von Schriftlichkeit – Bibliothek und Forschung im Dialog fortgesetzt werden.
Gemeinsam mit Angehörigen der Humboldt-Universität zu Berlin, des Exzellenzclusters Temporal Communities der Freien Universität Berlin sowie der Universität Kopenhagen möchte die Staatsbibliothek zu Berlin ihr historisches Gebäude Unter den Linden – Sitz ihrer materialbezogenen Sonderabteilungen – zum öffentlichkeitswirksamen Resonanzraum eines Vortragsprogramms machen, das darauf zielt, wissenschaftliche Fragestellungen nicht nur an handschriftliche und typografische Objekte heranzutragen, sondern zugleich auch aus sammlungsorientierter, konservatorischer und gestalterischer Praxisperspektive zu kommentieren. Dabei werden so unterschiedliche Themenfelder betreten wie etwa Werkgenese, Buchgebrauch und Affordanz oder Bildlichkeit und Performanz von Schrift.