Workshop | Temporalität, Leiblichkeit, Technik. Hans Blumenberg und die Phänomenologie
Organisiert von Nicola Zambon (Freie Universität Berlin) und Robert Buch (Universität Halle), Research Area 3: "Future Perfect".
Im November 2022 ist Hans Blumenbergs bis dato unveröffentlichte Habilitationsschrift Die ontologische Distanz erschienen. Die Edition folgt den aus dem Nachlass herausgegebenen Bänden Phänomenologische Schriften (2018) und Realität und Realismus (2020) und bildet gewissermaßen den Schlussstein von Blumenbergs umfangreichen Arbeiten zur Phänomenologie, wobei die bislang nur schwer zugängliche Habilitation genaugenommen am Anfang von Blumenbergs Auseinandersetzung mit der phänomenologischen Tradition steht. Die dann abgeschlossen vorliegenden Arbeiten Blumenbergs an der Phänomenologie möchte der Workshop zu einer systematischen Auseinandersetzung mit diesem Werk-Komplex nehmen. Gewidmet werden die Beiträge der Rezeption, Deutung und der potentiellen Anschlussfähigkeit von Blumenbergs Phänomenologie: von Blumenbergs Rezeption von Husserl und Landgrebe, Heidegger und Merleau-Ponty, über die Entwicklung seiner phänomenologischen Anthropologie anhand einer stetigen Lektüre von Husserl, hin zur Eröffnung möglicher Perspektiven, Deutungen und Verknüpfungen mit aktuellen phänomenologischen Debatten. Die Rekonstruktion dieser Auseinandersetzung bietet zum einen einen entscheidenden Schlüssel zu Blumenbergs Denken und schließt somit eine Lücke der Forschung, zum anderen verspricht sie neue und innovative Perspektiven auf die Phänomenologie.
Programm
Freitag, 3. Februar
10:00-10:30 | Begrüßung - Robert Buch, Nicola Zambon
10:30-12:30 | Panel 1 - Moderation: Rüdiger Zill
Nicola Zambon (Freie Universität Berlin): Zu den Anfängen und zurück. Blumenbergs Phänomenologie zwischen 1948 und 1961
Response: Martina Philippi
Arnd Wedemeyer (ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry): Nennfunktion und Metapher. Zur Phänomenologie der Sprache bei Husserl, Landgrebe und Blumenberg
Response: Alexander Friedrich
12:30-14:00 | Mittagspause (Mittagessen in der Villa Engler)
14:00-16:00 | Panel 2 - Moderation: Simon Godart
Robert Buch (Universität Halle): "Am Leitfaden des Leibes". Leiblichkeit, Lebenswelt und Intersubjektivität in Blumenbergs phänomenologischer Anthropologie
Response: Andreas Kaminski
Burkhard Liebsch (Universität Bochum): Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit, Scham. Jean-Paul Sartres und Hans Blumenbergs Auseinandersetzung mit der Phänomenologie
Response: Arnd Wedemeyer
16:30-18:00 | Abendvortrag
Étienne Bimbenet (Universität Bordeaux): Phenomenological Anthropology vs Evolutionary Psychology: A Blumenbergian Arbitration
19:00 | Gemeinsames Abendessen
Samstag, 4. Februar09:30-11:30 | Panel 3 - Moderation: Sebastian Tränkle
Sonja Feger (Universität Koblenz-Landau): Dynamische Verbindlichkeit. Zum ‚Paradox der statischen Idealität‘ genetischer Prozesse
Response: Nicola Zambon
Andreas Kaminski (Technische Universität Darmstadt): Lebenswelt und Geschichte. Die ambivalente Rolle der Technik in Blumenbergs Werk
Response: Robert Buch
11:30-13:00 | Mittagespause (Mittagessen in der Villa Engler)
13:00-15:00 | Panel 4 - Moderation: Nicola Zambon
Alexander Friedrich (Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung): "Die nackte Wahrheit" ohne "Ideenkleid"? Blumenbergs Metaphorologie der Verdeckung und Enthüllung im Kontext seiner Husserl-Kritik
Response: Burkhard Liebsch
Martina Philippi (Universität Bochum): ...der Ungestörtheit des alltäglichen Lebensvollzugs entgegenzutreten: Selbstverständlichkeit in lebensweltlichen und anderen Praxen
Response: Sonja Feger
15:30-18:00 | Moderation: Robert Buch
Gespräch über Hans Blumenbergs Habilitationsschrift Die ontologische Distanz und Abschlussdiskussion
Veranstaltungssprache: Deutsch und Englisch
Time & Location
Feb 03, 2023 - Feb 04, 2023
Villa Engler
Altensteinstraße 2
14195 Berlin
Further Information
Anmeldung: nach Anfrage nicola.zambon@fu-berlin.de; robert.buch@germanistik.uni-halle.de