Organised by Lena Hintze, Research Area 4: "Literary Currencies".
Mit Beiträgen von: Yevgenia Belorusets (Autorin, Fotografin, Bildende Künstlerin), Anna Bers (Literaturwissenschaft, Universität Göttingen), Rebecka Dürr (Literaturwissenschaft & Speech Science, Universität Hamburg), Mara Genschel (Schriftstellerin, Performerin), Martina Hefter (Autorin, Performancekünstlerin), Marc Matter (Literaturwissenschaft, Universität Hamburg), Cornelia Ortlieb (Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin), Kai Padberg (Theaterwissenschaft, Freie Universität Berlin), Carsten Schneider (Kunst in Wort, Bild, Ton), Kinga Tóth (Klangpoetin, Performerin), Mathias Traxler (Autor, Übersetzer), Peer Trilcke (Literaturwissenschaft, Universität Potsdam).
Obwohl sich die Autor·innenlesung spätestens mit Etablieren der Literaturhäuser in den 1980er Jahren in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, wird sie im Gegensatz zu anderen, ebenfalls textbasierten Künsten aus wissenschaftlicher Sicht mit Zurückhaltung bedacht. Dabei geht die Lesung oft über die vermeintliche Abgeschlossenheit des Textes in Buchform hinaus, vor allem wenn es sich um performative und transdisziplinäre Spielarten von Literaturpräsentationen handelt. Verbunden mit dem Wahrnehmungswechsel vom Lesen zu einer das Lesen erweiternden Form durch Hören und Sehen sind Fragen nach der Medialität der Lesung und ihren Kontexten. In welchem Verhältnis stehen die Stimme und der Körper des/r Autors·in sowie andere mediale Dimensionen (Sound, Bilder, Video) zum Text und welche Auswirkungen hat das auf die Konzeption von Autor·innenschaft? Schreibt sich die Darbietung selbst in einen Text ein? Welche Rolle spielt das Publikum, also die reale Anwesenheit von Leser·innen für die Aufführung von Texten? Wenn sich die mediale Präsenz der Schrift auf Ton, Bild, Bewegung oder Aktion hin erweitert, wird das Interesse besonders auf die ästhetische Autonomie der Darbietung gelenkt. Kann die Lesung dann als genuine Erscheinungsform von Literatur, als eigenes Werkmedium gewertet werden?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der zweitägige Workshop, dessen Ausgangspunkt die am Eröffnungsabend gezeigten künstlerischen Praktiken bilden. Die offene Diskussion zu einzelnen Themengebieten der Autor·innenlesung wird jeweils von wissenschaftlichen Impulsvorträgen und daran anschließenden künstlerischen Repliken eingeleitet.
Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective« in Kooperation mit der Lettrétage und dem Collegium Hungaricum Berlin.
Programm
Donnerstag, 21. Oktober 2021
10:15 – 10:45 Uhr
Ankunft und Check-in
10:45 – 11:05 Uhr
Vorstellung Format und Ablauf und Einführung ins Gesamtthema
Lena Hintze, Freie Universität Berlin/EXC »Temporal Communities«
11:05 – 12:05 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Ist jedes performte Gedicht eine Lyrik-Performance?
Anna Bers, Georg-August-Universität Göttingen
Martina Hefter
12:05 – 13:00 Uhr
Pause
13:00 – 14:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
»Ausdruck macht Eindruck«. Über die Grenzen des Hörens hinaus - ein Versuch
Rebecka Dürr, Universität Hamburg, Forschungsprojekt "Poetry in the Digital Age"
Kinga Tóth
14:00 – 15:00 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Fixiertes Sprechen als Aufführung: Akustische Literatur und elektroakustische Dichtung auf Speichermedien
Marc Matter, Universität Hamburg, Forschungsprojekt "Poetry in the Digital Age"
Carsten Schneider
Freitag, 22. Oktober 2021
10:00 – 10:30 Uhr
Ankunft & Check-in
10:30 – 11:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Noch einmal: Wer spricht die Gedichtperformance? 10 Bemerkungen in lyrikologischer Tradition
Peer Trilcke, Universität Potsdam/EXC »Temporal Communities«
Mathias Traxler
11:30 – 12:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Eingehaust und stillgelegt. Der Körper der Leserin
Cornelia Ortlieb, Freie Universität Berlin/EXC »Temporal Communities«
Yevgenia Belorusets
12:30 – 13:30 Uhr
Pause
13:30 – 14:30 Uhr
Dialogisches Panel (20 Min. Impuls + 5 Min. Replik + Diskussion):
Die Lesung als performative Praxis – Überlegungen zur Inszenierung von Autor·innenschaft und Gemeinschaft
Kai Padberg, Freie Universität Berlin/EXC »Temporal Communities«
Mara Genschel
14:30 – 15:30 Uhr
Abschlussdiskussion
Time & Location
Oct 21, 2021 - Oct 22, 2021
Literarisches Colloquium Berlin
Sandwerder 5
14109 Berlin
Further Information
Die Platzkapazitäten sind aufgrund der Hygienevorschriften begrenzt, Teilnahme nach Voranmeldung unter lena.hintze@fu-berlin.de.
Bitte beachten Sie, dass der Eintritt sowie die Bewegung im Raum nur mit Mund-Nasen-Bedeckung erfolgen kann. Für den Besuch der Veranstaltung ist es erforderlich, nachweislich negativ im Sinne des § 6b VO getestet (tagesaktueller Antigen-Schnelltest), nachweislich geimpft (mindestens 2 Wochen vor Teilnahme) oder nachweislich genesen zu sein.