Organised by Susanne Frank (HU Berlin, EXC 2020) und Yevgenia Belorusets (Dorothea Schlegel Artist in Residence, EXC 2020).
WithYevgenia Belorusets, Eugene Ostashevsky, Maria Stepanova, Dana Kavelina, Aleksandr Zapol', Nikolaj Karabinovic and Jurij Lejderman.

Das Werkstattgespräch „Friedhof der Kunstprojekte“ schafft einen Diskussionsraum für die eingeladenen Kunst- und Literaturschaffenden aus dem osteuropäischen Raum, über ihre translingualen und transmedialen Werke und Projekte zu diskutieren und in Austausch zu gehen. Die literarischen und intermedialen Arbeiten, die größtenteils vor der Eskalation des Angriffskrieges in Europa (vor dem 24.2.2022) entstanden sind, erscheinen durch die gewaltsame Rekontextualisierung in einem radikal anderen Licht. Sie scheinen heutzutage keinen Platz mehr in der Realität zu haben oder schwer in diese integrierbar zu sein. Die Veranstaltung stellt die Frage nach den Möglichkeiten der Verortung der eigenen schreibenden und übersetzenden Praxis unter den gegenwärtigen Bedingungen und erkundet die Möglichkeiten einer eventuellen Neurezeption.

Die Veranstaltung steht im Kontext der diesjährigen Kooperation des Clusters „Temporal Communities“ und dem internationalen literaturfestival berlin, die sich in diesem Jahr dem Thema „Postsoviet Cosmopolis“ widmet und vom 09.-11- September 2022 im Collegium Hungaricum Berlin stattfindet.

Die Idee zu einem Workshop über translinguale und transmediale Schreibweisen im aktuellen Schaffen von AutorInnen und KünstlerInnen aus dem östlichen Europa (im weiten Sinn) entstand vor einem Jahr. Jetzt, inmitten des aggressiven Krieges, werden Sprache und Identität zu Waffen, kulturelle, politische, private Verbindungen werden abgebrochen. Das Werkstattgespräch verortet sich in diesem Feld neuer Abgrenzungen, Risse und Lücken, um mittels der künstlerischen Praxis nach Wegen zu suchen, Verbindungen zu halten, neu zu gestalten und zu bewahren.