Organised by Eva Geulen and Marcus Twellmann
Eine Kooperation des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung mit dem Zentrum für kulturwissenschaftliche Forschung, Universität Konstanz und dem Exzellenzcluster "Temporal Communities"
Seit der Jahrtausendwende findet der Begriff »Assemblage« in der kulturwissenschaftlichen Forschung zunehmend Verwendung. Der Workshop nimmt diese Konjunktur zum Anlass einer historischen Reflexion: Woher stammt der Begriff und wie ist seine Genese zu beschreiben? Auch in Disziplinen wie der Archäologie, die seit längerem schon von assemblages sprechen, finden sich neuerdings Versuche, theoretische Überlegungen empirisch nutzbar zu machen, die Gilles Deleuze und Félix Guattari zuerst in den 1970er Jahren angestellt haben. Zwar sprechen die französischen Philosophen von agencements, doch nehmen sie dabei auf solche Kunstwerke Bezug, die seit einer Ausstellung des Museum of Modern Art im Jahr 1961 verbreitet auf den Begriff der Assemblage gebracht werden. Es gilt also, Übertragungsprozesse unterschiedlicher Art in den Blick zu nehmen und auch die Vorgeschichte des Begriffs auszuleuchten. Lohnen könnte sich eine solche Reflexion, da der Prozessbegriff »Assemblage« besonders geeignet scheint, die globale Zirkulation kultureller Formen zu beschreiben, denen ihre Bewegung nicht äußerlich ist.
Programm
Freitag, 14.06.2019
14.15
Eva Geulen (ZfL): Begrüßung
14.30
Marcus Twellmann (Konstanz): Einleitung
15.15
Eva Axer (ZfL): Wandernde Formen in einer gleichzeitigen Welt. Zeitprobleme in der jüngsten Formdebatte
16.30
Andreas Beyer (Basel): Bilderstrand
17.15
Matthias Warstat (FU Berlin): Szenographie als Assemblage
19.00
Erhard Schüttpelz (Siegen): »Athen-Oraibi, alles Vettern«? Die Assemblage des Primitiven in Aby Warburgs Vortrag zum »Schlangenritual« der Hopi
Samstag, 15.06.2019
9.30
Hanna Hamel (ZfL): Kollektive sammeln und vergleichen (Latour)
10.15
Georg Toepfer (ZfL): »Assemblage« zwischen Orts- und Systemprinzip. Zu den Einheiten der (Politischen) Ökologie
11.30
Iris Därmann (HU Berlin): Politische Fluchtlinien der Assemblage: Maroon-Gesellschaften
14.00
David Weber (München): Assemblagen im militärisch-informationellen Komplex
14.45
Hannes Bajohr (ZfL): Regelnde Regeln. Generative digitale Literatur als atomistische und als Gestaltassemblage
15.30
Elisa Ronzheimer (Bielefeld): Gattung und Assemblage. Hölderlins »Wechsel der Töne«
Time & Location
Jun 14, 2019 - Jun 15, 2019
Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Aufgang B, 3. Et.
Schützenstraße 18
10117 Berlin